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Vortrag 1:

Ethos † Maria @ St. Clemens

11.01.2023 devotionis St. Josef τέκτων & Berlin μάρτυρας: Pfarrer August Froehlich

von Jan-Philipp Görtz

Liebe Brüder und Schwestern,
ich darf Euch heute einen Impuls zum Thema „Der Heilige Josef“ geben. Da ich das jeden Monat tun darf, und da es jetzt auch schon nicht mehr ganz früh am Abend ist, will ich nicht gleich heute mein ganzes Pulver verschießen, sondern mich kurzfassen.
Es geht mir in diesen Reflektionen immer darum, Euch zu ermahnen und zugleich zu ermutigen. Und niemand eignet sich dazu besser als der Heilige Josef.
Warum?
Nun, Jesus ist unser Vorbild. Aber Er war halt auch Gott.
Und Maria ist auch unser Vorbild. Aber Sie war ohne Erbsünde empfangen. Der einzige Mensch, der von Anfang an in die Erlösungsgeschichte einbezogen wurde, und der letztlich doch war wie wir, ist der Heilige Josef.
Ohne ihn wäre das, was geschehen ist, nicht geschehen, wie es geschehen ist. Maria sagte JA. Aber auch Josef sagte JA zu seiner Rolle, die nicht dem entsprach, was er sich selber vorgestellt hatte. Nun kam ihm ein Engel zur Hilfe. Aber auch wir haben Engel: In Form des Evangeliums und unserer Priester und Seelsorger.
Was Josef abverlangt wurde, war anders als sein eigener Plan und vermutlich im ersten Augenblick unglaublich schwer. Doch ohne sein FIAT, keine Menschwerdung Christi in einer Familie. Keine Erlösung der Familie durch das Leben und Erleben Christi. Soll sagen: Ohne Josef hätte Jesus keine Familie erlebt und hätte das Leben der Familie nicht erlösen können.
Machen wir uns nichts vor: Vor der christlichen Familie gab es das, was wir heute Familie nennen, nur in glücklichen Ausnahmefällen. Es galt das Recht des Stärksten. Weithin. Frauen und Kinder waren Sachen, über die verfügt werden konnte. Sicher wird es Ausnahmen gegeben haben. Und das jüdische Recht verbot natürlich Exzesse und gab Regeln. Aber erst in Josef treffen wir den Vater und Mann, wie wir ihn lange für selbstverständlich gehalten haben. Zu selbstverständlich (Exkurs zum Wort „selbstverständlich“). Einen Mann, der Gott gehorchte, und sich von Kind und Frau heiligen ließ, indem er ihnen diente.
Maria war keine alleinerziehende Mutter. Sie konnte es gar nicht sein. Sie sollte es auch nicht sein. Sie sollte einen Mann an ihrer Seite haben. Einen Ernährer, Beschützer, Entscheider. Jesus sollte in einer Familie aufwachsen. Und einen Vater haben. Ernährer, Beschützer, Lehrer. Jesus hat von beiden gelernt. Und Er war in Teilen wie sie. Und Er hat beide geliebt. Und beide haben die Plätze im Himmel, die ihnen gebühren. Und beide sind und waren vermutlich die glücklichsten Menschen, die je gelebt haben, …
Also: Wenn Ihr Menschen seid, insb. auch wenn Ihr Väter und Männer seid, und wenn Ihr glücklich – ewig glücklich – werden wollt, nehmt Euch ein Beispiel an Josef. Sprecht mit ihm und lasst Euch zeigen, wie man dient. Wie man Ja sagt. Wie man so dient und Ja sagt, dass man nicht einmal in den Evangelien groß erwähnt wird. Dass man quasi verschwindet. Und doch… seid sicher, dass Ihr gebraucht, und gewollt werdet von Gott. Genau da. Und genauso.
Strebt nicht nach einer Erwähnung in der Zeitgeschichte, nach berühmten Worten von Euch, die überliefert werden. Das ist ok. Gerade heute wird natürlich alles Mögliche aufgezeichnet. So ja auch diese Worte dank des Internet-Streams. Aber tut nichts deswegen und nur dafür. Vertraut auf Gott. Handelt, statt zu reden. Und sagt idealerweise nur zwei Worte – durch Euer Handeln: JA, Herr

Für Ethos † Maria!
Ihr
Jan-Philipp Görtz